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Hauptversammlung Abteilung Mitte

  • Datum: 02.03.13
  • Uhrzeit: 19:30
  • Abteilung: Mitte

„Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit übertrifft. Auf der Welt wird es nur noch eine Generation aus Idioten geben.“ Mit diesem Zitat von Albert Einstein eröffnete Abteilungskommandant Markus Flur am vergangenen Samstag die Abteilungsversammlung.

Im Feuerwehrhaus begrüßte er rund 80 Teilnehmer, darunter Oberbürgermeister Michael Bulander, Kommandant Bernd Strohmaier, Ehrenkommandant Max Göhner sowie zahlreiche Ehrenmitglieder und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr.

Der Abteilungskommandant analysierte in seinem Bericht den Einfluss der modernen Medien auf die Gesellschaft und somit auch auf die Feuerwehren.

Neue Medien bedeuten neue kulturelle Umwelten. Sie verändern das Terrain, auf dem wir uns geistig bewegen, und sie verändern den Zugang zu Informationen. In diesem Zusammenhang habe sich auch das Kommunikationsverhalten in den letzten Jahren immer mehr in Richtung indirekter Kommunikation verschoben, was natürlich auch mit den sozialen Netzwerken zusammenhänge.

Eine Feuerwehr würde auch in modernen Zeiten nicht ohne direkte Kommunikation funktionieren, das ließen die Strukturen nicht zu.

Rückblickend konnte Flur von weiter angestiegenen Einsatzzahlen in 2012 berichten: So musste die Einsatzabteilung bei insgesamt 137 Einsätzen ihr Können unter Beweis stellen. 10 Menschen wurden dabei gerettet. 7200 Personalstunden seien im Dienst zum Wohle und zur Sicherheit der Allgemeinheit geleistet worden; 2511 davon waren Einsatzstunden.

Im weiteren Verlauf seines Berichts äußerte Flur auch konstruktive Kritik an den politischen Vertretern der großen Kreisstadt. Weder Seitens des Gemeinderates noch seitens der Stadtverwaltung werde der örtlichen Wehr die nötige Anerkennung zu teil.

Die kommunale Politik solle sich ein Beispiel nehmen an anderen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg. Konkret nahm Flur Bezug auf die Richtlinien zur Förderung des Ehrenamtes in der Freiwilligen Feuerwehr Winnenden.

So sei es eben Aufgabe der Gemeinde eine Feuerwehr zu Unterhalten. Markus Flur zitierte dabei den § 3 Abs. 1 des Feuerwehrgesetzes: „Jede Gemeinde hat auf ihre Kosten eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr mit einem geordneten Lösch- und Rettungsdienst aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten. Sie trägt auch die Kosten der Aus- und Fortbildung und der Einsätze, soweit nichts anderes bestimmt wird. Die Angehörigen der Gemeindefeuerwehr sind einheitlich zu bekleiden“.

Das gute Niveau der ehrenamtlichen Arbeit in der örtlichen Feuerwehr sei inzwischen bei den kommunalpolitischen Vertretern zu einer Selbstverständlichkeit geworden.

Zufrieden äußerte sich Flur über die internen Veränderungen in der Wehr. Im Rahmen eines Workshops Ende 2012 erarbeitete eine kleine Gruppe einen Maßnahmenkatalog für die terminliche Entlastung der aktiven Mannschaft und der damit verbundenen Aufrechterhaltung des hohen Qualitätsniveaus und kameradschaftlichen Miteinanders innerhalb der Abteilung.

Im Weiteren berichtete Dieter Maier über die geleisteten Ausbildungen in 2012. Nach den Berichten des Schriftführers Andreas Steinhilber und des Kassiers Johannes Schmelzle beantragte Ehrenkommandant Max Göhner die Entlastung, welche von der Versammlung einstimmig erteilt wurde.

Göhner nahm dies gleich zum Anlass, als aktiver Kommunalpolitiker und Ehrenkommandant, seine Wertschätzung der geleisteten ehrenamtlichen Arbeit Ausdruck zu verleihen. Er könne schließlich sehr gut Beurteilen, wie viel Zeit investiert werde und müsse gestehen, dass die politischen Gremien der Stadt zu viel mit sich selbst beschäftigt seinen, um die von Flur geforderte Wertschätzung zu übermitteln. „Ihr seid vielleicht zu ruhig gegenüber der Stadt“, so die Bemerkung von Göhner in Richtung Flur und er ergänzte, dass die ehrenamtliche Arbeit sehr professionell organisiert sei und es daher vermutlich zu wenig Reibungspunkte mit der Verwaltung gegeben hätte.

Anschließend wurden von Markus Flur folgende Kameraden entsprechend der „Empfehlungen der Feuerwehren in Baden Württemberg“ befördert:

  • Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau: Kemmler, Marc; Reutter, Carolin; Sulz, Marcel
  • Oberfeuerwehrmann: Blaier, Michael; Landhäußer, Robert;
  • Löschmeister: Flammer, Patrick;
  • Oberlöschmeister: Maier, Dieter; Steinhilber, Ralf

Geehrt wurden für 20 Jahre: Jochen Geiger sowie für 30 Jahre Andreas Jauch, Markus Flur und Bernd Strohmaier. Die Ehrungen der Funktionsträger wurden vom Oberbürgermeister persönlich durchgeführt.

Bulander nahm dies gleich zum Anlass auch seine Grußworte vorzutragen, um dann auch direkt auf die vom Abteilungskommandanten geäußerte Kritik Bezug zu nehmen. Er lade Markus Flur gerne zu einem persönlichen Gespräch ins Rathaus ein, so dass die Kritikpunkte konkretisiert werden könnten.

Aus dem aktiven Dienst wurden verabschiedet: Jochen Kern nach 32 Jahren, Gernot Mezger nach 29 Jahren, Stephan Pflumm und Matthias Blaier nach 19 Jahren aktivem Feuerwehrdienst.

Nach den Grußworten von Kommandant Strohmaier schloss Flur die Versammlung mit dem Leitspruch der Feuerwehr: „Einer für alle – alle für einen Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“.